Koha

Im zweiten Teil der Lehrveranstaltung Funktion und Aufbau von Bibliotheksystemen ging es um die praktische Anwendung eines Bibliotheksystems. Dazu sollten wir bereits als Hausaufgabe das Bibliothekssystem Koha auf der VM installieren.

Koha ist eine webbasierte open-source-software, die vor allem in Schul-und öffentlichen Bibliotheken eingesetzt wird. Koha ist konfigurierbar und kann den eigenen Anforderungen angepasst werden.

Die Installation hatte bei mir ohne Probleme geklappt, als ich mich dann wieder anmelden wollte, bekam auch ich eine Fehlermeldung. Da ich die Vorlesung diese Mal als Aufzeichnung geschaut hatte, stiess ich ganz am Anfang im gemeinsamen Dokument auf den Eintrag «Bekanntes Problem» und konnte die Lösung gleich ausprobieren. Ich gab den vorgegebenen Befehl sudo systemctl restart koha-common

ins Terminal ein um Koha neu zu starten und danach funktionierte alles.

Die Vorlesung als Aufzeichnung zu schauen, erwies sich als grosser Vorteil. Es entstanden keine Wartezeiten und bei den gemeinsam ausgeführten Übungen konnte die Aufzeichnung so oft gestoppt oder zurückgespult werden, dass die ganze Übung im eigenen Tempo gemacht werden konnte.

Die Tutorials, um Koha einzurichten ( zefanjas.de: Koha einrichten), bieten eine sehr gute Schritt für Schritt Anleitung mit Erklärungen dazu. So waren die Grundinstallation und erste Einstellung schnell abgeschlossen. Ebenfalls einige hilfreiche Erläuterungen sind hier Zu finden.

Da während dem Katalogisieren in Koha später keine Marc-Felder mehr hinzugefügt oder entfernt werden können, muss die Einstellung eines bibliographischen Frameworks vorher erfolgen. Es soll also ein Rahmen bzw. eine Vorgabe festgelegt werden, welche bibliographischen Angaben später im System erfasst werden sollen. Dieses Framework kann den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Beispielsweise können Titel, Autor und ISBN als Pflichtfelder deklariert werden. Sobald ein bibliographischer Datensatz steht, kann ein Exemplardatensatz angelegt werden, der Angaben zum physichen Exemplar enthält wie Signatur und Standort. Ein bibliographischer Datensatz kann dabei von mehreren Bibliotheken genutzt werden, während jedes Exemplar einen eigenen Exemplardatensatz braucht. Als ähnliches Beispiel zeigt Abb. 1 den bibliographischen Datensatz von «Grundlagen der physischen Geographie» wobei Angaben wie Titel, Autor und Erscheinungsjahr immer gleich bleiben, haben die verschiedenen Exemplare der UZH und der ZB verschiedenen Standorte und Signaturen, die als Exemplardatensätze erfasst wurden.

recherchekatalog

Abb.1: Screenshot Swisscovery

Da ich seit mehreren Jahren selbst mit verschiedenen Bibliothekssystemen arbeite, war für mich bei der Arbeit mit Koha nicht viel Neues dabei. Trotzdem denke ich, war die Übung sehr hilfreich für Leute ohne viele Vorkenntnisse, um die Grundkonzepte eines Bibliothekssystems zu verstehen und einmal zu sehen, wie beispielweise die Ausleihfristen eines Mediums zustande kommen und wie ein Medium Katalogisiert und im Katalog abgebildet wird. Alle Einstellungen selbst vorzunehmen benötigte zwar etwas Zeit, war aber sehr hilfreich fürs Verständnis und selbst ausgeführtes bleibt auch viel besser in Erinnerung.

Fazit Koha: Vieles kann sehr einfach, individuell eingestallt werden, ohne dass man eine eigene Software dafür programmieren muss, das ist sicher ein Vorteil für sehr kleine Bibliotheken, kann aber meiner Meinung nach auch zu Problemen führen, weil fast alles vorgegeben ist und es keinen Spielraum für sehr individuelle Fälle lässt.

Übung Datenimport

Bei vielen Medien ist die Chance gross, dass sie schon einmal in einem MARC Format katalogisiert wurden und man den Datensatz einfach übernehmen (importieren), anpassen und lokale Informationen wie Signaturen hinzufügen kann (Copy Cataloging). Mit dem Netzwerkprotokoll Z39.50 können bibliographische Informationssysteme abgefragt werden, um nach dem richtigen Datensatz zu suchen.